Sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen
In den letzten Jahren wird sexualisierte Gewalt gegen Frauen in einer immer breiter werdenden Öffentlichkeit thematisiert und diskutiert. Sie existiert in fast allen Lebensbereichen von Frauen und ist wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft.
Viele Frauen kennen solche Situationen: Anmache auf der Straße, verbale sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Telefonterror, sexualisierte Atmosphäre durch den Vater oder durch andere Personen, sexualisierte Übergriffe durch Ärzte, Lehrer oder Therapeuten, Vergewaltigung.
In der Prävalenzstudie (Schröttle 2004) geben 58% der insgesamt 10.264 befragten Frauen an, schon einmal sexuelle Belästigung erlebt zu haben. Sexuelle Gewalt haben 13% der befragten Frauen erlebt. In den meisten Fällen ist den Frauen der Täter bekannt.
Jeder sexualisierte Übergriff, unabhängig vom Ausmaß der ausgeübten körperlichen Gewalt, ist für die Betroffene äußerst demütigend und verletzt ihr Selbstbild und Selbstwertgefühl. Am massivsten werden bei einer Vergewaltigung die psychischen und körperlichen Grenzen durchbrochen. Frauen fühlen sich häufig mitverantwortlich und glauben, eine Situation falsch eingeschätzt oder Vorsichtsmaßregeln außer Acht gelassen zu haben.
Lassen Sie sich als Betroffene nicht verunsichern – auch nicht von vielleicht unsensiblen Reaktionen anderer. Quälen Sie sich nicht mit Schuldgefühlen, denn: Unabhängig von Ihrem Verhalten, Ihrer Kleidung, Ihrem Auftreten:
In keinem Fall trifft Sie die Schuld – die Schuld hat allein der Täter!
Wichtig ist, dass Sie mit dem Erlebten nicht allein bleiben.
Wenden Sie sich an eine Frauenberatungsstelle in ihrer Nähe.
Dort erhalten Sie therapeutische Hilfe und Unterstützung bei Fragen zur
- Anzeigenerstattung
- Anonymen Spurensicherung
- Prozessbegleitung
- Opferentschädigung
Weitere ausführliche Informationen finden Sie in der Infothek des bff .