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#FEMpörung

Mahnwache "Femizide stoppen!"

Am 20.06. und 01.07.2024 haben sich Vertreterinnen der autonomen Frauenberatungsstellen, der Frauenhäuser und Frauen-Notrufe sowie anderer konfessionell getragener Frauenberatungsstellen aus NRW auf der Wiese vor dem Landtag zu einer Mahnwache versammelt. 

Bundesweit wird fast jeden zweiten Tag eine Frau Opfer eines Femizids! Die Tendenz ist steigend!
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 155 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.
Die angezeigten Fälle von Gewalt in Partnerschaften sind im Vergleich zum Vorjahr um 6,4% gestiegen, innerfamiliäre Gewalt um 6,7%.
Diese polizeilich erfassten Zahlen sind erschreckend und alarmierend!
Und dabei sehen wir nur das Hellfeld!
Diese Zahlen des Bundeskriminalamts verdeutlichen die Dringlichkeit eines umfassenden Unterstützungsangebots für Betroffene. Frauenberatungsstellen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie bieten nicht nur Beratung und Prävention an, sondern erarbeiten auch Sicherheitsmaßnahmen mit Betroffenen und führen bspw. Risikoeinschätzungen durch, um Femizide zu verhindern.
Die Arbeit der FBST ist seit Jahren unterfinanziert, mit den steigenden Kosten werden die finanziellen Defizite größer - einige Beratungsstellen stehen bereits jetzt schon kurz vor dem "AUS"! Angesichts der steigenden Beratungszahlen zu Gewalt in Beziehungen geraten zudem Frauenberatungsstellen in NRW immer mehr unter Druck. Es kann nicht sein, dass Fachberaterinnen Geld für den Erhalt der Beratungsstellen akquirieren müssen, oder die Alternative ist, Stellenanteile abzubauen.
Gewaltbetroffene Frauen zahlen dafür einen hohen Preis, wenn sie vor verschlossenen Türen stehen und keine Unterstützung finden.
In diesem Jahr sind uns bereits 8 Femizide in NRW bekannt.
Um das Leben von Frauen nicht weiter zu gefährden, fordert der Dachverband die Politik – auch die Landesregierung in NRW – dazu auf, geeignete Maßnahmen zum Schutz und zur Unterstützung der Frauen zu ergreifen und die Frauenhilfestruktur auskömmlich zu finanzieren.
Damit Femizide der Vergangenheit angehören!

 

 

 

Unser Aufruf an die Politik!


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wüst,
Sehr geehrte Frau Ministerin Paul,
Sehr geehrte Damen und Herren Vorsitzende der Fraktionen im Landtag Nordrhein-Westfalen,
Sehr geehrte Vorsitzende und Sprecher*innen des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen, des Innenausschusses und des Haushalts- und Finanzausschusses,

 

mit unserer Kampagne „#FEMpörung“ wenden wir uns an Sie alle.

DIE FRAUENBERATUNGSSTELLEN IN NRW SIND IN IHRER EXISTENZ BEDROHT!
Die autonomen Frauenberatungsstellen sind wichtige Anlaufstellen für Frauen in NRW und bieten professionelle Unterstützung in kritischen Lebenssituationen. Steigende Ausgaben und Mehrbedarfe durch allgemeine Kostensteigerungen und Tariferhöhungen bedrohen jedoch die Existenz vieler Frauenberatungsstellen und damit das Hilfsangebot für gewaltbetroffene Frauen in NRW.

EINE ANPASSUNG DER FÖRDERUNG AN DIE TATSÄCHLICHEN KOSTEN IST JEDOCH NICHT VORGESEHEN!
Die von der Landesregierung im Rahmen der Förderperiode 2024-2027 zur Verfügung gestellten Mittel decken nur einen Teil der tatsächlichen Kosten. Den immer größer werdenden Rest der Kosten müssen die gemeinnützigen Trägervereine selbst aufbringen - durch Spenden, Projektanträge und/oder Verhandlungen mit kommunalen Fördergeber*innen. Und das wird immer schwieriger: Es gibt weder eine Garantie, dass die Spendeneinnahmen kontinuierlich steigen, noch dass die Kommunen ihre Zuschüsse bedarfsgerecht anpassen. Im Gegenteil: Viele Einrichtungen befürchten Kürzungen oder gar den Wegfall der kommunalen Förderung, zumal es sich nach wie vor um freiwillige Leistungen handelt. Ein Bundes- oder Landesgesetz, das hier flankierend eingreift und eine ausreichende Finanzierung der Beratung und des Schutzes von Frauen und Mädchen vor Gewalt sicherstellt, ist nicht in Sicht!

FRAUEN UND MÄDCHEN HABEN EIN RECHT AUF EIN GEWALTFREIES UND GLEICHBERECHTIGTES LEBEN!
Wir sind überzeugt, dass die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, an der sich alle staatlichen Ebenen beteiligen müssen, und keine freiwillige Leistung, wie es auch die Istanbul-Konvention vorsieht.

WIR FORDERN DIE POLITIK ZUM SOFORTIGEN HANDELN AUF!
FÜR EINE GESICHERTE FINANZIERUNG DER FRAUENBERATUNGSSTELLEN IN NRW!

NOTAUSSTIEG

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